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Trofeo Alfasud

 

 

 

Erstmals 1975 wurde in Österreich auf Initiative des Ex - Rennfahrers Ortner ein Rennen nur für Alfasuds gestartet. Dieses Rennen war so erfolgreich, dass man bei Alfa Romeo in Italien und Österreich ein Jahr später, 1976, die ersten Alfasud Pokale startete. (Markenpokal)

Ein Jahr später wurde auch in Frankreich und in Deutschland ein Alfasud Pokal ausgerichtet. Gedacht war die Trofeo Alfasud ("Trofeo" bedeutet Pokal) zur Vorbereitung und Förderung von jungen Rennfahrern oder solchen, die es noch werden wollten. Im Jahr 1977 startete Alfa Romeo außerdem die "Trofeo Europa Alfasud", die es den besten Fahrern der einzelnen Länder ermöglichte sich auch international untereinander zu messen. Bis 1981 fanden stolze 151 Rennen statt. 142 davon in den Trofeo Alfasud der Länder und 12 im Europapokal. Neben diesen Pokalrennen fand 1976 die "Corsa di Friuli" in Varano (als Hilfe für die Erdbebenopfer des Friaul) statt.

Auch im Winter wurden die Alfasuds nicht abgestellt. Anlässlich der internationalen Alfasudpokale "Neve e Ghiaccio" (Eis und Schnee) fuhr man 1977 in Cortina d' Ampezzo, 1978 und 1979 in Baselga di Piné, 1980 in Breuil Cervinia und 1981 in Lavarone auf Schneepisten. Die Veranstaltungen im Schnee erinnerten an die französische Trophé Andros der 90er Jahre.

Alle diese Veranstaltungen beziehungsweise die Fahrzeuge erhielten eine großzügige Unterstützung des jeweiligen Alfa Romeo Importeurs oder vom Stammwerk in Italien.

Interessante Preise im Gesamtwert von damals über 400 Millionen Lire versüßten den Gewinn eines Rennens oder der Meisterschaft. Der Alfasud ti mit 1286 cm³ stellte die Ausgangsbasis für die Trofeo Alfasud.

Mit einem von Autodelta hergestellten Kit wurden die Fahrzeuge dann für den Renneinsatz aufgebaut. Zur Ausstattung gehörten neben den obligatorischen Sicherheitseinrichtungen wie Überrollkäfig, Feuerlöscher und Schalensitz ein Frontspoiler, Kotflügelverbreiterungen und ein vergrößerter Heckspoiler mit mehr Abtrieb aus Kunststoff. Das Fahrwerk erhielt andere Dämpfer und Federn und 8" x 13" Campagnolo Felgen mit passenden 235 / 45 x 13 Reifen (speziell entworfene Pirelli P7 Corsa Rennreifen mit niedrigem Profil oder Slicks). Der Motor wurde einer umfassenden Kur unterzogen. So montierte man zum Beispiel zwei Weber 44 IDF 20/200 - 21/200 Doppelvergaser. Eine angepasste Auspuffanlage - eher ein Flammrohr, dass unter der Fahrertür endete - sorgte für einen geringeren Abgasgegendruck. Anfänglich entwickelten die getunten Motoren etwa 115 PS bei 6500 U/min.

Bis 1981 hatte sich die Leistung auf 126 bis 128 PS bei 8000 U/min erhöht. Mit einem derart potenten Motor schafften die Alfasud ´s eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 200 km/h.

 

 

Der Trofeo Alfasud Kit

 

für den Alfasud ti 1.3 im

 

Detail

 

Beschreibung Technik:

Fahrgestell:

4 Rennstoßdämpfer SPICA (Einstellung + 25 oder +50)

1 Lenkrad (nicht für Deutschland)

4 Fahrzeugfedern

8 Bremsbeläge FERODO (nicht für Deutschland)

1 Ölkühler mit Adapter und Schläuchen

5 Leichtmetallfelgen 8 x 13 Speedline

5 Rennreifen (Slicks oder Regenreifen) (nur für Deutschland)

1 Umbausatz zum Umbau der Vorderradaufhängung auf Unibalgelenke

16 Radbolzen mit Muttern

2 vordere Bremsdruckschläuche (Spezialausführung)

2 verstärkte Mc Pherson-Federbeine (Vorderachse)

1 Stabilisator für die Hinterachse mit Umbauteile

Motor:

1 Rennauspuffrohr

2 Weber 44 IDF Vergaser

2 Ansaugrohre komplett, mit Stehbolzen, Betätigung und Dichtung

4 Lufteinlasstrompeten

1 Spezial-Ölwanne

2 Spezial-Nockenwellen

8 spezielle Tassenstößel

8 spezielle Ventilfedern mit Federtellern

8 verstärkte Pleuelschrauben

4 Spezial-Kolben

2 Zylinderkopfdichtungen

4 Bronzelager für Kolbenbolzen

1 Satz Pleuellager

1 Zusatzmotorlagerung

1 Wasserführungsrohr

1 Ölsammelbehälter aus Kunststoff

 

 

 

 

Karosserie:

1 Überrollbügel (nicht für Deutschland)

1 Feuerlöscher (nicht für Deutschland)

1 Gurt (nicht für Deutschland)

1 Rennsitz (nicht für Deutschland)

4 Kotflügelverbreiterungen

1 Frontspoiler

1 Heckspoiler

1 Satz Haubenverschlüsse

1 Satz Schlepphaken

1 Trennwand zwischen Innenraum und Kofferraum

1 Kabelabdeckung, hinten

1 Satz Scheinwerferabdeckungen

2 Außenspiegel (nicht für Deutschland)

1 Hauptstromschalter (nicht für Deutschland)

1 Satz Halter für den Ölkühler

 

Die Preise

Jedes Team erhielt für den Start bei den Rennen im Heimatland 200.000 Lire und für den Start bei den Auslandsrennen 700.000 Lire. Wer in der Trofeo Europa Alfasud den ersten Platz in einem der Wettbewerbe erreichte, konnte sich über 450.000 Lire freuen. Der zweite Platz war mit 300.000 Lire dotiert. Der dritte erhielt 250.000 Lire, der vierte 225.000 Lire, der fünfte 200.000 Lire, der sechste 175.000, der siebte 150.000, der achte 125.000, der neunte 100.000 und der zehnte 75.000 Lire. Der Platz 11 bis 20 brachte immerhin noch 50.000 Lire in die Kassen der Teams.

 

Die Preise für die Gewinner der jeweiligen Plätze am Ende des Jahres (hier 1981) waren viel versprechend:

 

1. Platz: eine GTV6 2.5

2. Platz: eine GTV 2.0

3. Platz: eine Giulietta 2.0

4. Platz: ein Alfasud Sprint Veloce 1.5

5. Platz: ein Alfasud Ti 1.5

 

 

 

Die damaligen Fahrer

 

Wohl berühmtester Fahrer, der im Rahmen der Trofeo Alfasud mitfuhr ist Gerhard Berger, dem später eine erfolgreiche Formel 1 Karriere bevor stand.

Karl Wendlinger Junior, der Vater des ehemaligen Formel 1 Piloten aus den 90er Jahren, Harald Storck, dessen Auto bei Alfa Romeo Hähn in Mannheim präpariert wurde und Massimo Nardelli waren weitere bekannte Namen. Auch Jürgen Zerha der bekannte sport auto Fotograf und Harry Schulze von PS Schulze, der 1.8 und 2.0 Liter Boxermotoren anbot, fuhren in der Trofeo Europa Alfasud.

Zerha fährt heute noch auf historischen Rennwagen. Die Trofeo Europa war natürlich von einem großen Anteil italienischer aber auch österreichischer Fahrer geprägt. Viele der Fahrer sind heute nicht mehr bekannt. Man muss bemerken, dass Italien das Land der Rennfahrer ist. Viele starteten und starten eine Karriere als Rennfahrer, nur wenige schaffen es international berühmt zu werden.

Das Règlement

Einziges zugelassenes Fahrzeug war der Alfasud ti 1300. Auch Gebrauchtwagen durften verwendet werden. Der Autodelta-Kit, wie er oben genau beschrieben ist, war ebenso zwingend vorgeschrieben. Jeder Lauf musste mindestens 50 km Länge haben. Vorläufe mindestens 30 km. Jeder Fahrer erhielt eine während der ganzen Saison gleich bleibende Startnummer. Den Fahrern war es freigestellt ihre Fahrzeuge mit Werbung zu versehen. Die von Alfa Romeo mit dem Tuning-Kit mitgelieferte Werbung musste die ganze Saison auf dem Fahrzeug verbleiben. Zusätzlich konnte sich jedes Team um weitere Werbesponsoren kümmern. (Wie auf den Bildern gut zu erkennen, wurde davon auch viel Gebrauch gemacht.) Während dem Training durfte nur handelsüblicher Kraftstoff verwendet werden. Bei den Rennen entschieden die Technischen Kommissare welchen Saft die Alfasuds konsumieren durften. Die Verwendung eines anderen Treibstoffes als den von den Offiziellen vorgeschriebenen führte zur Disqualifikation. Für 1981 waren in der Trofeo Europa Alfasud mehr als zehn Rennen geplant.

 

 

 

 

Technische Bestimmungen

 

 

Die im Kit mitgelieferten Teile wie Felgen, Reifen, Vergaser und Ölkühler waren zwingend vorgeschrieben. Am Vergaser durften die Düsen, Luftbremsdüsen und Emulsionsröhrchen beziehungsweise alle Teile, die die Benzinzufuhr beeinflussen, verändert werden. Die Luftmenge durfte nicht verändert werden. Die Anzahl der Benzinpumpen (mechanisch oder elektrisch) war freigestellt. Am Motorblock durften lediglich die Zylinder ausgebüchst werden, der Zylinderkopf musste fast unverändert übernommen werden. Der Kurbeltrieb musste ein Mindestgewicht von 10,0 kg einhalten, die Schwungscheibe 6,0 kg und die Pleuel 500 gr. Auch das Seriengetriebe mit seiner serienmäßigen Übersetzung wurde weiter benutzt. Halbachsen aus dem Alfasud Ti 1.5 waren zugelassen. Die Wahl des Kupplungsbelag lag ebenfalls beim jeweiligen Team. Außer bei den Rennen, die in Deutschland stattfanden, musste der im Kit vorhandene kurze Rennauspuff verwendet werden. In Deutschland kam die serienmäßige Auspuffanlage zur Anwendung. Bei der Fahrzeugabnahmen mussten so inklusive aller Sicherheitseinrichtungen, ohne Benzin, Werkzeug und Reserverad aber mit allen Betriebsflüssigkeiten wie Öl oder Kühlwasser mindestens 800 kg auf die Wage fahren.

 

 

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© Gottfried Michel